Seit 1616 gehörte die mittelalterliche Burganlage dem Herrschergeschlecht der Grafen, später Fürsten,
von Schwarzburg - Sondershausen. Sie waren es auch, die bereits Mitte des
17. Jahrhunderts unter Ludwig Günther I. erste Parkgestaltungen durchführen ließen. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts setzte Prinz August diese Bestrebungen fort, die erst sein Sohn Christian Günther I. zur Vollendung bringen sollte. Mit der Verfüllung des westlichen Bereiches des Wallgrabens begann für die ehemalige Burganlage die Umwandlung zur Schlossanlage. 1772 wurde im Nordosten die alte Zugbrücke durch eine dreibogige Steinbrücke ersetzt und die so genannten Wachhäuser in Fachwerk errichtet. Durch die Wallgrabenverfüllung konnte nun mit dem Bau des barocken Parkes begonnen werden.
Dieser Park, der in seiner Grundform heute noch vorhanden ist, wurde nach französischem Vorbild entlang von Achsen entwickelt bzw. gestaltet. Entgegen dem Idealschema eines barocken Parkes (Hauptachse verläuft zum Zentrum des Schlosses) führt im Ebelebener Park nur eine Nebenachse zum Schloss- Mitte des Schlosshofes). Die Hauptachse verläuft rund 75 m westlich des Schlosshofgartentores von Nord nach Süd rechtwinklig zur Nebenachse. Begrenzt wird die Hauptachse im Norden vom Palmen- bzw. Orangeriegebäude (Karl Marien Haus) und im Süden vom Großen Wasserbecken. Vom Unteren Parterre vor dem Orangeriegebäude steigen nach Süden hin die Parterres an. Insgesamt wird auf einer Länge von rund 322 m ein Höhenunterschied von über 18 m überwunden. Die Blütezeit der Parkanlage lag im letzten Viertel des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit wurde das Schloss vom Fürsten Christian Günther I. genutzt und umgestaltet. Unter diesem Fürsten erlangte der Park seine noch heute erlebbare Ausprägung und Ausstattung. Die Großplastiken und ein Teil der Putti werden dem Bildhauer Johann Christoph Klemm zugeschrieben. Bis 1835 nutzte die fürstliche Familie bzw. eine Nebenlinie das Schloss als Wohnsitz. Danach diente es nur noch Verwaltungsfunktionen bzw. wurde in Mietwohnungen unterteilt.
Der Park erfuhr in den Zeiten nach 1835 keine weitere Würdigung und nur temporär eine entsprechende Pflege. Diesem Sachumstand ist es auch zu verdanken, dass der Park zu Ebeleben fast unveränderlich seine barocken Grundzüge erhalten konnte. Im April 1945 wurde das Schloss samt seiner Nebenanlagen beschossen und brannte aus. Trotz verschiedener Projekte konnten die verbliebenen Gebäudereste des Schlosses keiner neuen Nutzung mehr zugeführt werden. Bis ca. 1952 wurden dann seine Reste abgetragen bzw. als Baumaterial wieder verwendet. Erst Anfang der 90er Jahre wurde der südliche Teil des Parkes Eigentum der Stadt Ebeleben. Nun wurden erste kleinere Sanierungs- und Sicherungsarbeiten realisiert. Mit Aufnahme der Stadt Ebeleben in das Programm der Städtebauförderung konnte mit einer planmäßigen Sanierung der Parkanlage begonnen werden. Mit Unterstützung des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege wurden Konzepte zur Wegegestaltung erstellt. Eine Bestandsaufnahme des Parkes erfolgte im Rahmen einer Diplomarbeit.
Durch die weitere Analysetätigkeit und durch Vergleiche mit anderen Parkanlagen
wurde durch die Fachleute der Stellenwert dieses Parkes neu definiert.